Glossar

Edelsteine

Die Unterscheidung von Edelsteinen und Halbedelsteinen geht auf die Zuordnung von Mineralien zu den vier Elementen Wasser (Safir), Luft (Diamant), Erde (Smaragd), Feuer (Rubin) durch Aristoteles zurück.

Diese Unterscheidung wird heute nicht mehr gemacht, weil man keine klare chemisch-physikalische Abgrenzung vornehmen kann. Die meisten Edelsteine sind Mineralien oder Mineralaggregate.

Der Mensch bezeichnet Mineralien, die er als besonders und schön empfindet als Edelstein.

Über die Jahrhunderte haben Spezialisten Schliffformen entwickelt, damit deren Schönheit besonders zur Geltung kommt. Die optischen Eigenschaften des Materials werden beim Schleifen so berücksichtigt, dass ein besonderes Funkeln entsteht oder eine intensive Farbe hervorgehoben wird.

Schliffarten und -formen: Brillant, Smaragd, Pendeloque, Antik

Diamanten

Der Diamant besteht aus reinem Kohlenstoff. Im Prinzip also aus dem gleichen Material wie Graphit. Die Atome sind im Diamantkristall aber besonders dicht angeordnet, was der Grund für die außerordentliche Härte ist. Diese Ordnung kann nur unter extremer Hitze und Druck entstehen. Diese Bedingungen herrschen in den tieferen Schichten des Erdmantels. Wird ein Diamant langsam erhitzt, geraten die Atome in Bewegung und verwandeln sich in Graphit. Nur dort, wo Diamanten aus dem Erdinnern sehr schnell an die Oberfläche gelangen konnten, sind sie erhalten geblieben. Sie hatten keine Zeit sich umzustrukturieren, und an der Erdoberfläche ist es zu kalt dazu. Man findet sie deshalb hauptsächlich in Vulkanschloten.

Zeichnung Rohdiamant
Rohdiamant in typischer Oktaederform

Der Preis eines Diamanten ist abhängig von dessen Qualität. Diese wird definiert durch die Größe, Reinheit, Farbe und den Schliff.

Die Größe wird in Carat angegeben, für die Farben gibt es zwei gängige Farbskalen der Diamantinstitute CIBJO und GIA. Am teuersten ist ein Diamant ohne Einschlüsse (lupenrein = bei 10facher Vergrößerung keine Einschlüsse zu sehen) in hochfeinem Weiss (D). Achten Sie beim Kauf eines Diamanten darauf, dass neben dem Gewicht in Carat (ct) auch die Farbe auf Ihrem Beleg vermerkt ist.

Gelblich bis braune Diamanten sind sehr viel günstiger, es sei denn,diese Farben haben eine schöne Intensität. Es kommen auch blaue, grüne, rosa und orange farbige Diamanten vor. Diese Farben sind oft noch Wert steigernd.

Die Farben der Diamanten haben ihre Ursache in kleinen Verunreinigungen durch z.B. Bor oder Stickstoff, Defekten in der Struktur oder den Kontakt mit Gammastrahlung. Ab einer Größe von 0,5 ct erhält der Käufer in der Regel ein Diamantgutachten, in dem auch eventuelle Einschlüsse verzeichnet sind.

Synthetische Diamanten

Es ist inzwischen möglich, synthetische Diamanten in Schmuckqualität herzustellen. Diese sind natürlich preiswerter und nur sehr schwer von natürlichen zu unterscheiden, weil der Entstehungsprozess genau nachgeahmt wird.

Sie haben den Vorteil, dass nicht Tonnen von Erde unter oft schlechten Arbeitsbedingungen bewegt werden müssen, um Diamanten zu finden.

Kubische Kristallstruktur des Diamanten

Perlen

Perlen sind in Muscheln entstanden. Gerät ein Fremdkörper in eine Muschel, produziert diese Perlmutt um diesen herum, um ihn zu isolieren.

Zeichnung Perlsackbildung
Prinzip der Bildung einer Perle in der Muschel

In der Natur gibt es perlbildende Muscheln sowohl im Meer als auch in Binnengewässern. Perlen, die ohne Zutun des Menschen entstanden sind, nennt man Orientperlen, echte oder natürliche Perlen. Diese sind heute praktisch nicht mehr im Handel. Perlen, die in sogenannten Perlfarmen gezüchtet werden, nennt man Zuchtperlen.

In Japan werden Perlen hauptsächlich im Meer gezüchtet. Es werden runde Perlmuttkugeln als Kern der Perle zusammen mit Epithelzellen in die Muschel implantiert. Die Perlen sind deshalb immer fast rund. Sie sind unter dem Namen Akoya-Zuchtperlen im Handel. Eine Süßwasserzucht gab es im japanischen Biwa-See. Daher begegnet man heute manchmal noch der Bezeichnung Biwa-Perlen. Diese Perlen waren kernlos und sahen ein wenig wie Ameiseneier aus.

In China hat sich in den letzten Jahrzehnten die Zucht in Binnengewässern etabliert. Hier spricht man von chinesischen Süßwasserzuchtperlen. Diese Perlen sind meistens ohne Kern produziert worden. Deshalb sind sie selten perfekt kugelig. Die Qualität dieser Perlen ist inzwischen sehr gut. Manchmal werden jedoch auch Perlmuttkerne implantiert, oft in Fantasieformen. Da finden sich dann Herzen, Quader und Sterne, von der Muschel mit Perlmutt überzogen, als Kettenstränge.

Tahitiperlen sind anthrazit bis schwarze Perlen, die in französisch Polynesien aus der schwarzlippigen Perlmuschel gewonnen werden. Zu den größten und teuersten Perlen gehören die Südseeperlen. Sie werden von der Pinctada maxima in Indonesien, Australien und den Philippinen gebildet. Sie sind weiß, silber- und goldfarben.

Die Qualität einer Perle wird bestimmt durch Form, Größe, Lüster, Oberflächenbeschaffenheit und Farbe.  Eine perfekt runde, große, wunderbar schillernde, glatte Perle ist am kostspieligsten. Bei der Farbe kommt es auf Moden und auf persönliche Präferenzen an.

Edelmetalle

Edelmetalle sind Metalle, die korrosionsbeständig sind, d.h. in natürlicher Umgebung unter Einwirkung von Luft und Wasser dauerhaft stabil sind. Aufgrund dieser Eigenschaft sind Gold und Silber seit dem Altertum zur Herstellung von Schmuck und Münzen in Gebrauch.

Platinmetalle (Platin, Palladium, Iridium, Osmium, Rhodium,Ruthenium), erst in den letzten 400 Jahren entdeckt, sind auch Edelmetalle. Für die Herstellung von Schmuck spielen hauptsächlich Platin und Palladium eine Rolle.

Legierungen

Eine Legierung ist ein durch das Zusammenschmelzen verschiedener Metalle entstandenes Gemisch. Es entsteht ein homogener Werkstoff aus mindestens zwei Elementen.

Legierungen werden hergestellt, um die Materialeigenschaften zu verändern. Bei Kupfer, Silber und Gold erhält man ein härteres, besser zu bearbeitendes Material, das zu dem auch leichter ist.
Außerdem sinkt der Preis.

Bei der Schmuckherstellung kommen folgende Legierungen am häufigsten vor:

Bronze:  Kupfer und Zinn

Messing: Kupfer und Zink

Neusilber (Alpacca): Kupfer, Zink und Nickel

Silber wird nur mit Kupfer legiert.

925/- Silber – Sterlingsilber: 
925 Tausendstel Silber (925/-), 75 Tausendstel Kupfer

835/- Silber:  
Silber und Kupfer (165/-) hauptsächlich für die industrielle Herstellung

800/- Silber:  
Silber und Kupfer (200/-)  hauptsächlich für Bestecke und Gefäße

Bei Edelmetalllegierungen wird der Gehalt an Feinmetall in Promille – Tausendstel (des Gewichtes) angegeben.

Gelbgold und Rotgold wird mit Silber und Kupfer in verschiedenen Verhältnissen legiert. Folgende Legierungen sind im Umlauf:
960/- Gold  bezeichnet man als Münzgold.
900/- Gold  ist noch sehr weich, sattgelbe Farbe  (alte Bezeichnung 21 Karat)
750/- Gold   (18 Karat)
585/- Gold   (14 Karat)
375/- Gold   (in England, USA, Australien)  (9 Karat)
333/- Gold   (8 Karat)

Weißgold wird mit Silber und in der Regel mit Palladium legiert. Es gibt in der Industrie auch Legierungen in denen Palladium durch Mangan ersetzt wird. Es werden folgende Legierungen verwendet: 750/- 590/-  333/-

Weißgold sieht eher grau aus. Um es schön weiß erscheinen zu lassen, wird es meistens mit einer Rhodiumschicht überzogen.

Eine 333/- Legierung ist im Prinzip minderwertig, von deren Verwendung ist abzuraten. Weil Kupfer und Silber deutlich leichter als Gold sind, ist in dieser Legierung von der Raummenge her wesentlich weniger als ein Drittel Gold enthalten. In Kontakt mit Hautschweiß kommt es zu Korrosion, das Kupfer löst sich auf. Feine Ketten werden dadurch so porös, dass sie schnell reißen und nicht mehr reparabel sind. Außerdem ist das Material so blass, dass es nur vergoldet in den Verkauf kommt.

Galvanik

Die elektrochemische Abscheidung metallischer Niederschläge (Überzüge) auf Gegenstände nennt man Galvanotechnik, bzw. Galvanik. Jeder kennt die Technik des Vergoldens und Versilberns. Die Galvanik ist eine komplexe Technik. Die Eigenschaften des zu beschichtenden Materials sind zu berücksichtigen und haben erheblichen Einfluss auf die Beständigkeit der Beschichtungen.

Ist die Reaktionsfreudigkeit des Überzugs und des Grundmaterials sehr unterschiedlich, kommt es zu folgendem Phänomen: Eine galvanische Schicht ist nie zu 100% dicht. Kommt der beschichtete Gegenstand mit einem Elektrolyt (eine salzhaltige Flüssigkeit, z.B. Hautschweiß) in Berührung, geht das unedlere Material in Lösung. Es bildet sich sogenannter Lochfraß. Um das zu vermeiden, werden bei der Galvanisierung unedler Metalle (z.B. Kupfer, Messing, Neusilber) gerne mehrere Metallschichten übereinander gelegt, um den Unterschied der Reaktionsfreudigkeit geringer zu halten, indem man die Schichten nach außen immer edler werden lässt.

Dieses Phänomen erklärt auch, das vor allem Modeschmuck bei vielen Trägern Allergien auslöst. Meistens ist Kupfer oder Messing das Grundmaterial. In Verbindung mit Gold oder Silber findet auf der Haut dann die beschriebene Reaktion statt, es sind Kupferionen im Umlauf.

Eine sehr stabile Oberfläche erhält man, wenn man Silber vergoldet. Das sind beides Edelmetalle, eine Reaktion mit Hautschweiß findet so gut wie nicht statt. Man kann heute auch schon sehr dicke Überzüge erzielen. Das nennt man Plattierung. Diese Oberflächen halten sehr viele Jahre, wenn sie nicht starkem Abrieb ausgesetzt sind (z.B. bei Ringen).

Galvanisieren mit Fremdstrom

3-D-Druck

Schmuckstücke können als Ganzes oder in Teilen durch additive Fertigung (3D-Druck) hergestellt werden. Nach einer Entwurfsskizze wird am Computer mit einer CAD-Software ein Volumenmodell erstellt. In mehreren Schritten wird dieses Modell bewertet, geändert und den jeweiligen Druckbedingungen angepasst. Dann werden aus dem Computermodell 3D-Druckdaten generiert.

Je nach gewünschtem Ergebnis und Material stehen verschiedene 3D-Druckverfahren zur Auswahl. Für die Kunststoffteile wird in einer Box pulverisiertes Material schichtweise aufgetragen. Bei jedem Auftrag wird durch sich kreuzende Laserstrahlen das verfestigt, was in der Konstruktion als Materie festgelegt wurde. Ist der Vorgang abgeschlossen, wird das lose Pulver entfernt und das feste Objekt bleibt übrig. Diese Schmuckstücke sind aus Polyamid oder Alumide (Polyamid mit Aluminiumpulver).


Zur Produktion des Silberschmucks wird zuerst ein Wachsmodell gedruckt, welches dann im traditionellen Verfahren der verlorenen Form gegossen wird.

Die Schmuckstücke aus Polyamid und Alumide werden ergänzt durch facettiert geschliffene Zirkonia oder synthetische Spinelle.
In den Silberschmuck sind echte Farbsteine ‒ Peridot, Amethyst, Granat, Topas, Citrin, Fluorit, Lemonquarz, Citrin, Prasiolith oder Bergkristall ‒ eingefasst.

Klunkerkompany 3D-Modell
Computergeneriertes Volumenmodell vorbereitet für den 3D-Druck
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